Sonntag, 23. Februar 2014

Blog Battle #2 - Frühling -

Das Wort zum Sonntag, gesprochen von Schwester Claudia Karlsson, lautet diesmal "Frühling".

"Frühling lässt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte..."...ja, ist gut, Herr Mörike. Interessant, dass einem so ein Gedichtchen noch im Kopf herumspukt, nur weil man es vor gefühlten 10.000 Jahren mal in der Schule auswendig lernen musste. Da kannste mal sehen, was das Gehirn so alles an unwichtigem Zeug speichert. Oder welchen Sinn hat das Auswendiglernen von Gedichten, außer das Gedächtnis zu trainieren? Keinen, zumindest kenne ich niemanden, dem bei einem Vorstellungsgespräch für einen Job gesagt wurde: "Also Sie sind ja fachlich wirklich kompetent, aber leider kennen Sie den Erlkönig nicht auswendig, daher kann ich Sie leider nicht einstellen!" Hurra, ich habe schon wieder Kopfkino.

Frühling steht als Sinnbild für Erneuerung, neues Leben, Neuanfang und Fruchtbarkeit. Geschichtlich wird der Frühling oft in Verbindung mit großen politischen Umwälzungen gebracht, zB. der Prager Frühling, der Arabische Frühling usw. In diesen "Frühling" genannten Zeitabschnitten revoltierten die Menschen in diktatorisch regierten Ländern bzw. Regionen, um ihre Knechtschaft abzuschütteln. Ich warte ja immer noch auf den Anti-Merkel-Frühling.

Ich für meinen Teil mag den Frühling. Die Tage werden wieder länger, die Sonne scheint, aber brüllt noch nicht, die Haut kann wieder Vitamin D3 produzieren, was bedeutet, dass mich nicht jeder mit einer dämlichen Erkältung anstecken kann, und alles wird grün, was meinem Nervenkostüm gut tut. Avengers Brüllereien "Mach das Licht da oben weg!!!" halten sich auch noch in Grenzen, ich friere mir nicht mehr den Hintern ab, wenn ich aus dem Haus gehe, schwitze mich aber auch noch nicht tot. Alles in allem ein klares Like für den Frühling! Und es ist mir völlig wumpe, ob das nun untrue ist oder nicht.

Über diesen ganzen Frühlingsfest-Geschichtskram lasse ich mich hier nicht weiter aus, denn ich habe so eine Vermutung, dass Avenger da wieder lang und breit drüber schwafeln wird...

Modetechnisch gesehen, ist der Frühling genauso quälend wie der Sommer und der Herbst. Es wird wieder bauchfrei getragen, egal, ob die Schwabbelbäuche zu sehen sind, Leggings und Jeggings werden sich übergestülpt, meistens von Personen, bei denen man betet: "Bitte beweg dich nicht ruckartig, die Wurstpelle platzt sonst!" und jedwede Farbkombination, die Augenkrebs verursacht, wird fröhlich und unbekümmert spazieren getragen. Vielleicht sind manche ja auch einfach nur farbenblind, und erkennen nicht, dass zB. Pink und Orange absolut augenunfreundlich ist, wenn es miteinander kombiniert wird!

Diesen Frühling gehts dann auch noch nach gefühlten hundert Jahren endlich mal wieder in den Urlaub. Ich bin mal gespannt, wie das so ist, so richtig Urlaub, so mit wegfahren und so. Kann mich an sowas gar nicht mehr erinnern....

Zum Abschluss noch ein gewichtiges, tiefsinniges Zitat von einem meiner Lieblingsschriftsteller, Douglas Adams:

"Der Frühling wird überbewertet."

In diesem Sinne

Karotte!



Sonntag, 16. Februar 2014

Blog-Battle #1

Das Wort zum Sonntag für diese Woche, gesprochen von Nonne Claudia Karlsson, lautet:

Beziehung

Ganz toll. Mein Lieblings-Hass-Wort. War ja klar. Nun gut. Dann soll es so sein. Selber schuld.



Auch wenn eine gewisse Person bei der Vergabe des Battle-Worts sicher eine bestimmte Art der Beziehung im Sinn hatte, muss ich auch mal kurz feststellen, dass so ziemlich alles in irgendeiner Beziehung zu etwas steht. Da wären zum Beispiel folgende Arten der Beziehung:

- mathematische (zum Beispiel der Zähler zum Nenner in einem Bruch; klingt langweilig, ist es auch, außer für Sheldon und seine Kumpels...)

- geschäftliche Beziehungen (bei Privatpersonen übernimmt gern die Schufa die Verhütung)

- symbiontische Beziehungen (eine Gemeinschaft, bei der beide Teile davon profitieren; gibt es meiner Meinung nach nur in der Pflanzen- und Tierwelt)

- Arbeitsbeziehungen (nein, ich rede nicht von den Weihnachtsfeiern und den Scheidungen danach)

- diplomatische Beziehungen (bei manchen Staaten sind das wohl eher on/off-Beziehungen)

- göttliche Beziehungen (auch als "völlig abstrus", "SMS-Beziehung" oder "GZSZ" bezeichnet; für alle, die jetzt ziemlich deppert aus der Wäsche gucken, das ist ein Insider )

- und natürlich die zwischenmenschlichen Beziehungen (ja, sie kommt endlich zum Thema...)

Da wären zum einen die verwandtschaftlichen Beziehungen, die man sich nicht aussuchen kann, weil man ja, ohne gefragt zu werden, in irgendeine Sippe bei der Geburt hineinplumpst. Diese Menschen hat man dann ein Leben lang an der Backe. Wenn man Glück hat, nerven sie nicht allzu sehr, und man kann ein selbstbestimmtes Leben führen. Wenn man Pech hat, muss man auswandern oder sich anderweitig nach Alternativen umsehen. In der Bibel endet der erste verwandtschaftliche Konflikt damit, dass Kain Abel eins über den Schädel zieht und zur Strafe ein hübsches Tattoo auf die Stirn geklatscht bekommt. Leider wurde wenig später dann die Steinigung erfunden, deshalb ist von dieser Art der Distanzierung von ungeliebten Verwandten abzuraten. 

Ja, und zu guter Letzt wäre dann da auch noch die Liebesbeziehung. Laut Theorie sollte sie der Bereicherung des Lebens dienen, praktisch dient sie allerdings nur dazu, sich fortzupflanzen, schnell graue Haare zu bekommen und die Banken zu mästen.

Wenn eine Beziehung neu und frisch ist, ist alles toll. Die Hormone Dopamin, Serotonin und ihre Kumpels sorgen dafür, dass man meint, den Traumpartner fürs Leben gefunden zu haben, alles ist toll. Später, wenn die Glückshormone so langsam mal Zeit für sich brauchen, und irgendwo auf dem Ballermann urlauben, stellt man dann fest, dass irgendwie der Rausch verflogen ist und ändert seinen Status auf Facebook in "Es ist kompliziert". Noch später lernt einer der beiden dann jemand neues kennen, die Glückshormone sind auch grade aus dem Urlaub zurück und deshalb wird dann via Mail, SMS, Facebook oder Whatsapp die Trennung verkündet. Der zurückbleibende Mensch geht zum Psychiater, zum Friseur, und in die Muckibude. Irgendwann sind dann die negativen Gefühle wieder verblasst, und das Spiel geht von vorne los.

Früher soll das ja so gewesen sein, dass Paare das ganze Leben zusammen blieben. Das muss man sich mal vorstellen! Heute kommt man ja schon zur Silberhochzeit ins Guiness-Buch der Rekorde...

Meiner einer hat zur Zeit keinerlei Interesse mehr an diesem Kreislauf des Irrsinns. Vielleicht ändert sich das ja irgendwann wieder. Keine Ahnung. Wir werden sehen. 

In diesem Sinne 

Schinken!

Avengers Beitrag: http://blog.corpus-et-amina.de/?p=1125